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Erster Westerwälder Weidetiertag: Ein voller Erfolg für Aufklärung und Harmonie

  • Josef Schwan, Michael Schäfer und Matthias Müller (Bauernverband), Carsten Idelberger (Landwirt aus Mörsbach), Andreas Hundhausen (Bürgermeister VG Kirchen), Bianca Belleflamme (BI Wolfsprävention Westerwald), Berno Neuhoff (Bürgermeister VG Wissen), Julian Sandrini und David Schuh (KLUWO). Helmut Stühn (Bürgermeister VG Herdorf), Christoph Kaspers (Agrarhandel Gebhardshain), Lars Eric Broch (Weidezone Deutschland)

Am Sonntag, den 15. Juni 2025, war es endlich soweit: Der erste Westerwälder Weidetiertag an der Mörsbacher Grillhütte öffnete seine Tore – und was folgte, übertraf alle Erwartungen! Über 800 Besucher, darunter Familien mit Kindern, Landwirte, Jäger, Hobbytierhalter und Naturliebhaber, strömten auf das Gelände und schufen ein buntes Miteinander, das zeigte: Das Thema Weidetiere und Wolf bewegt unsere Region.

Tierische Begegnungen und wichtige Aufklärung

Alpakas, Ponys, Ziegen und andere Weidetiere begeisterten Groß und Klein. Besondere Highlights waren die Show von Laura Bachmann mit ihrem tierischen Gespann sowie die vielfältigen Bastelaktionen für Kinder. Hinter den fröhlichen Begegnungen stand jedoch ein ernstes Anliegen: Viele Besucher, besonders Familien, zeigten sich überrascht: „Dass es hier Wölfe gibt? Das war mir völlig neu!“ Genau hier setzte der Tag an – Aufklärung ohne Angst.

Fachleute im Dialog

Am Stand des Koordinationszentrums Luchs und Wolf (KLUWO) informierten Julian Sandrini (Leiter KLUWO Trippstadt) und David Schuh (Zweigstelle Dierdorf) fachkundig über wolfsabweisende Zäune. Während sie technische Lösungen präsentierten, forderten Landwirte und die Bürgerinitiative ein aktives Wolfsmanagement. „Diese unterschiedlichen Ansätze zeigen, wie komplex das Thema ist“, so Bianca Belleflamme von der BI Wolfsprävention. „Aber genau darum ist dieser Austausch so wertvoll.“

Politik steht geschlossen hinter Weidetierhaltern

Verbandsgemeindebürgermeister Berno Neuhof aus Wissen betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung der Weidetierhaltung: „Unsere Landwirte und Tierhalter prägen seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft des Westerwalds und leisten aktiven Arten- und Landschaftsschutz.“ Als selbst praktizierender Tierhalter weiß er um die Herausforderungen: „Mit der Rückkehr des Wolfes müssen wir neue Wege finden, unsere Tiere zu schützen.“

Neuhof formulierte klare politische Forderungen: „Die Bürgermeister im Kreis Altenkirchen begrüßen einheitlich die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und fordern einfachere Regelungen zur Entnahme von Problemwölfen.“ Dabei zeigte er sich realistisch: „Zäune allein werden nicht genügen – der Wolf ist ein intelligentes Tier. Wir müssen auch sein Verhalten beeinflussen können.“

Wir freuten uns besonders, dass auch die Verbandsbürgermeister Andreas Hundhausen (VG Kirchen) und Helmut Stühn (VG Herdorf) den Weg nach Mörsbach gefunden hatten. Als Teil des Kreises Altenkirchen unterstützen sie grundsätzlich die Forderungen zur Wolfsregulierung. Landtagsabgeordneter Dr. Mathias Reuber bekräftigte: „Wir werden uns weiterhin für praktikable Lösungen stark machen, die unseren Weidetierhaltern echten Schutz bieten.“

Ein Tag, der Mut macht

„Über 800 Besucher haben gezeigt, wie wichtig dieses Thema ist“, resümierte Belleflamme. „Wir konnten viele Menschen erreichen, für die der Wolf bisher kein Thema war. Das bestärkt uns in unserem Engagement – für den Erhalt unserer Weidetiere und Kulturlandschaft.“

Bleiben wir dran – für unsere Weidetiere, für unsere Region!

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